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Christina goes pankh! 03_Schulalltag

Der nächste Schultag begann für mich schon früh am Morgen. An jedem Vormittag gibt es für die Kinder eine Yogaeinheit mit  anschließendem Mantrasingen. An diesem Morgen, gesellte ich mich in die Reihen der Kids und machte mit großer Begeisterung auch mit. Gar nicht so leicht für die Yogalehrerin den wilden Haufen aller Schüler in der Eingangshalle in den Griff zu bekommen. Aber irgendwie hat es dann ganz gut funktioniert. Ich war schwer beeindruckt, dass die Kids so konzentriert auf dem Teppich waren und gab mein bestes da mitzuhalten.

Für den Unterricht stand heute Arts and Craft auf meinem persönlichen Plan. Was das Material anging so gab es keine Regeln. Die Kinder hatten fleißig von zuhause sämtliche Bastelmaterialien mitgebracht, die sie auftreiben konnten. Da waren alte Armreifen, Eisstiele, schöne, reichlich verzierte indische Postkarten, Wolle, Watte, Plastiktüten, Eierkartons und noch einige andere, nicht mehr brauchbare Dinge, dabei gewesen.
Wir sprachen zu Beginn der Stunde über die Schule pankh. Das Sanskritwort bedeutet Flügel bzw. fliegen und so erörterten wir sämtliche Tiere und Dinge, die fliegen konnten. Das war bereits sehr lustig, vor allem als ich versuchte ihre Einfälle mehr schlecht als recht an der Tafel zu skizzieren.  Eigentlich hätte ich gerne eine Collage mit den Kindern gemacht, aber das erwies sich nicht so einfach, da es auch so unterschiedlich viel Werkzeug zum arbeiten für alle gab. Also versuchte jedes Kind einfach für sich oder in der Gruppe aus den mitgebrachten Gegenständen ein Flugtier, beziehungsweise –  Objekt zu basteln. Mit viel Kreativität entstanden tolle, fantasievolle Kunstwerke binnen kurzer Zeit. Alle hatten viel Freude und ich war nach den zwei Stunden wohl am kaputtesten. Mamji, riefen mich die Kinder herzlich, wenn sie  stolz ihre Kreationen zeigen wollten. Einige dazwischen, standen alle zwei Minuten vor mir um gelobt zu werden und erzählten mir  dann kleine Geschichten auf Hindi dazu, die ich zu meinem Bedauern leider nicht verstand.  Vielleicht sollte ich da ja auch mal eine Stunde besuchen.

Zum Abschluss des Tages wurde mir schließlich die Ehre zugeteilt, die neuen Uniformhemden an die neuen Schüler zu vergeben.
In freudiger Erwartung saßen die Kleinen brav in Reih und Glied und warteten gespannt darauf aufgerufen zu werden.
Es ist schön zu sehen, wie sehr die Kids ihre Uniform lieben und sich über ihr neues Hemd freuen. Die Uniformen sind sehr bedeutend für die Kids, denn sie sind stolz auf ihren  Schulplatz und das zeigen sie sichtlich. Manche von ihnen tragen die Schuluniform daher auch zu Hause, den ganzen Tag. Manchmal leider auch, weil sie kaum andere Kleidung besitzen. Das macht mich nachdenklich…

Gut dass ich hier bin und die Lage mit meinen eigenen Augen beurteilen kann. Ständig bin ich im Austausch mit Alankrita und mache mir Notizen, was wir aus Deutschland verbessern können um die Schule zu unterstützen. Es entstehen tolle Ideen und Projekte werden besprochen. Ich bin so beschäftigt, dass ich ganz vergesse auch Urlaub zu machen. Aber ich bin glücklich ein Karmayogi zu sein.
Auf dem Dach von Alankritas Haus, lese ich dazu passend eines ihrer Buecher  – Karmayoa – …ich habe etwas Zeit, mir dazu meine Gedanken zu machen.

 

Das ist ein Helicopter 😉

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